J.S.Bach (1685 – 1750): Tilge, Höchster, meine Sünden BWV 1083
Johann Sebastian Bach schien von Pergolesis Stabat Mater so sehr beeindruckt zu sein, dass er es keinesfalls verabsäumen wollte, diese Musik auch in seiner Kirche aufführen zu können.
Dazu musste er das Werk etwas umarbeiten, da es in der Leipziger Liturgie mit diesem Text keinen Platz finden konnte: anstelle der originalen mittelalterlichen Stabat Mater Sequenz schreibt Bach oder sein anonymer Textdichter eine gereimte Fassung des 51. Psalms, nahm an verschiedenen Stellen kleine Änderungen in der Melodieführung der Solostimmen vor, um die neu unterlegte Textführung auch harmonisch zu integrieren. Zudem verhalf er der Bratschenstimme – die bei Pergolesi oft parallel zum Bass geführt wird – zu neuem Glanze, indem Bach ihr eigenständige, bisweilen konzertierende Figuren zuschreibt, tauscht die letzten beiden Sätze aus, das Schluss-Amen in f-Moll lässt er in F-Dur wiederholen und erzielt so einen überraschend fröhlich aber eben zuversichtilichen Schluss.
Maria Erlacher, Sopran
Markus Forster, Altus
Besetzung: Vl 1, Vl 2, Va, B.C.